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Das Aktionsbündnis »Tu was! Sinzing« will das soziale Miteinander in der Gemeinde fördern und gleichzeitig das Thema Nachhaltigkeit populär machen. Vorzeigeprojekte dieser Bürgerschaftsinitiative sind zwei sogenannte Vielfaltsgärten, die auf Baubrachen im Gemeindegebiet entstanden sind: Sie sind Begegnungs- und Bildungsstätten für Sinzinger aller Generationen und dienen als Labor für die Züchtung neuer Obst- und Gemüsesorten, die besonders widerstandsfähig sein sollen gegen Schädlinge oder Trockenheit.
Begonnen hat alles mit einem Gartenbaukurs. »Die Leute wollten etwas anbauen in ihren Gärten zuhause, aber wussten nicht wie. Also haben wir Kurse gegeben, wie man erfolgreich Gemüse anbaut und erntet«, erinnern sich der Biologe und Gymnasiallehrer Fabian Kellermeier und seine Frau Karin Holzapfel an die Anfänge von »Tu was! Sinzing«.
Heute, sieben Jahre später, engagieren sich an die 60 Sinzingerinnen und Sinzinger aus allen Lebensphasen für diese Initiative. Und Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber würdigt »Tu was! Sinzing« als ein Beispiel für »zukunftsweisende Umwelt- und Klimabildung«. Bei der Verleihung der Klimaschutzpreise 2023 lobte der Minister außerdem, die Initiatorinnen und Initiatoren würden Nachhaltigkeit zum Thema in der ganzen Gemeinde machen und auf diese Weise auch Menschen erreichen, die mit Klimaschutz und Klimaanpassung bis dato wenig zu tun hätten. Ergo: »Ihr Engagement geht weit über die Gartengrenzen hinaus«, konstatiert der Minister.
Tatsächlich versteht sich »Tu was! Sinzing« als Plattform, um verschiedene schon bestehende Initiativen und Vereine oder ganz neue Aktivitäten in der Regensburger Vorortgemeinde mit ihren rund 7.500 Einwohnerinnen und Einwohnern miteinander zu vernetzen, wie Kellermeier und Holzapfel sagen. Immer aber geht es dabei um das Thema Nachhaltigkeit, zum Beispiel wenn eine Kleidertauschbörse organisiert, ein Herbstmarkt veranstaltet oder ein neuer Gemeinschaftsgarten angelegt wird.
Die beiden sogenannten Vielfaltsgärten, die in den vergangenen Jahren entstanden sind, gelten dabei als Vorzeigeprojekt von »Tu was! Sinzing«: Die Gärten sind auf bislang brach liegenden Baugrundstücken inmitten von Neubaugebieten angelegt worden. Sie dienen als ökologischer Lernort für Kinder, als Treffpunkt für die Nachbarschaft, aber auch als Experimentierfeld für neue, widerstandsfähige Obst- und Gemüsesorten. Angeleitet vom Biologen und Genetiker Fabian Kellermeier, versuchen die Aktivisten dort neue Sorten heranzuziehen. Experimentiert wird unter anderem mit Zuckermais und Erbsen. So sind in diesem Jahr auf dem Sinzinger Versuchsfeld rund 50 verschiedene Genotypen gesetzt worden. Drei Eigenschaften sollten die neuen Sorten später aufweisen, formuliert Fabian Kellermeier als Ziel: »Sie sollen gut schmecken, leicht anzubauen und widerstandsfähig sein.« In den Sinzinger Vielfaltsgärten wird nämlich nur mit Kompost gedüngt und nur sehr selten gegossen.
Wie geht es weiter mit »Tu was! Sinzing«? – Das Preisgeld haben die Macherinnen und Macher verwendet, um ihren Aktionsradius weiter auszubauen. Unter anderem wurden eine Obstpresse und neue Gartengeräte angeschafft, für die Arbeit in den Gemeinschaftsgärten und zum Verleihen an die Mitglieder. Außerdem fließt Geld in den Aufbau eines Reparatur-Cafés, in dem Bürgerinnen und Bürgern geholfen werden soll, defekte Haushaltsgeräte und Gebrauchsgegenstände wieder in Betrieb zu nehmen – das ist die jüngste Idee für mehr Nachhaltigkeit der »Tu was!«-Initiative.
Langfristig träumen die Initiatorinnen und Initiatoren von der Gründung und dem Bau eines eigenen »Nachhaltigkeitszentrums« in Sinzing. »So ein Haus könnte zu einem neuen Mittelpunkt für die ganze Gemeinde werden«, sagen Fabian Kellermeier und Karin Holzapfel.
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