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Wasserstoff

Wasserstoffmoleküle

© PantherMedia / gleitfrosch

Um unsere Klimaziele zu erreichen, brauchen wir innovative Technologien. Als Energieträger der Zukunft kann Wasserstoff (H2) Besonderes leisten. Er schlägt die Brücke zwischen Energie, Verkehr, Industrie und Wärme, lässt sich vielseitig und emissionsfrei nutzen und ist gleichzeitig gut transportierbar und speicherbar.

Nach den in der Bayerischen Wasserstoffstrategie formulierten Zielen der Bayerischen Staatsregierung soll Bayern im Bereich der Wasserstofftechnologie weltweit eine Vorreiterrolle einnehmen. Wasserstoff bedeutet damit neben einer Unterstützung der Energiewende auch neue Wertschöpfungspotentiale und nachhaltige Geschäftsmodelle für die bayerische Wirtschaft.

 

Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B)

H2.B bringt als Koordinierungs- und Vernetzungsstelle die für die Wasserstoffwirtschaft relevanten Akteure in Bayern zusammen und hat sich national und international als anerkannte Plattform für Wasserstoffthemen etabliert. Das Zentrum bündelt die vielfältigen Kompetenzen und Wasserstoffaktivitäten im Freistaat unter einem sektorenübergreifenden Dach und agiert dabei an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.

Das H2.B informiert und berät die bayerischen Wasserstoffakteure und vernetzt sie untereinander sowie mit anderen nationalen und internationalen Akteuren.

Darüber hinaus koordiniert das H2.B das Wasserstoffbündnis Bayern, einer gemeinsamen Netzwerk-, Wissens- und Interessensaustauschplattform von über 370 (Stand: November 2024) Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft mit einem Sitz in Bayern. Die Bündnispartner tragen zur Stärkung und zum Ausbau der Technologiekompetenz Bayerns im Bereich innovativer Wasserstofftechnologien bei.

Zum Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B)

 

Vollzugsleitfaden zur Genehmigung und Überwachung von Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff durch die Elektrolyse von Wasser ("Elektrolyseure")

Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Immissionsschutz (LAI) hat als Arbeitsgremium der Umweltministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland im Oktober 2024 einen Vollzugsleitfaden zur Genehmigung und Überwachung von Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser veröffentlicht. Dieser Leitfaden gibt einen Überblick, nach welchen Verfahren Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff genehmigt werden, wie das Genehmigungsverfahren abläuft, welche Unterlagen benötigt werden und insbesondere welche Besonderheiten aus immissionsschutzrechtlicher Sicht zu beachten sind.

Zum Vollzugsleitfaden

 

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Wasserstoff

Wasserstoff ist das erste Element im Periodensystem der Elemente. Es ist das leichteste Element und kommt zudem am häufigsten in unserem Universum vor. Die Energiedichte von Wasserstoff ist sehr hoch. Zum Vergleich: Die Energie von einem Kilogramm Wasserstoff entspricht etwa der von drei Kilogramm Benzin, Diesel oder Erdgas. Jedoch liegt Wasserstoff auf der Erde nur sehr selten in seiner elementaren Form vor, sondern ist überwiegend chemisch gebunden – beispielsweise in Form von Wasser, Biomasse oder anderen Kohlenwasserstoffen wie Erdöl oder Erdgas.

Was Wasserstoff so wertvoll macht, ist, dass er vielfältig einsetzbar ist und in den verschiedensten Bereichen Verwendung findet. So kann beispielsweise Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff gespeichert werden. Das hilft, die schwankende Verfügbarkeit von Wind oder Sonne auszugleichen. Zudem kann Wasserstoff in synthetische Kraftstoffe umgewandelt werden. So lassen sich auch schwer elektrifizierbare Bereiche erreichen. Und das ist noch nicht alles: Viele Möglichkeiten bietet Wasserstoff auch für die Dekarbonisierung der Industrie und in Sachen Mobilität und Verkehr – derzeit vor allem für den Schwerlastverkehr.

Wasserstoff ist ein zukunftsträchtiger Energieträger. Langfristig gedacht, kann er eine Schlüsselrolle in einem Energiesystem ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe einnehmen.

Je nach seiner Erzeugung und den dabei entstehenden Emissionen wird Wasserstoff in unterschiedliche Farben eingeteilt:

  • Grün: Die Erzeugung von Wasserstoff ist nur dann nachhaltig, wenn sie aus 100 Prozent erneuerbaren Energien erfolgt. Diesen Wasserstoff bezeichnet man als grünen Wasserstoff. Um ihn zu erhalten, wird Wasser in einem Elektrolyseur gespalten, der mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Die konkreten Anforderungen für erneuerbaren Wasserstoff sind in dem delegierten Rechtsakt der EU-Kommission definiert und wurden mit der 37. Bundesimmissionsschutzverordnung in deutsches Recht überführt.
  • Grau: Der Wasserstoff wird mittels Dampfreformierung des fossilen Energieträgers Erdgas erzeugt. Dabei entsteht Kohlenstoffmonoxid, beziehungsweise nach einem weiteren Prozessschritt, Kohlenstoffdioxid. Beide Treibhausgase gelangen in die Atmosphäre – pro Tonne H₂ werden etwa zehn Tonnen CO₂ abgegeben.
  • Blau: Dieser Wasserstoff wird, ebenso wie grauer Wasserstoff, aus der Dampfreformierung von Erdgas gewonnen. Hier wird das entstehende Kohlenstoffdioxid jedoch aufgefangen und eingespeichert (engl.: carbon capture and storage, CCS) beziehungsweise weiterverwendet (engl.: carbon capture and utilisation, CCU).
  • Türkis: Wasserstoff wird mittels Methanpyrolyse erzeugt. Dabei entstehen keine CO₂-Emissionen, sondern fester Kohlenstoff, der eingelagert oder weiterverwendet werden kann.
  • Orange: Wasserstoff wird als orange bezeichnet, wenn er über thermo- oder biochemische Verfahren aus Biomasse oder unter Verwendung von Strom aus Anlagen der Abfallwirtschaft – etwa Müllverbrennungs- oder Biogasanlagen – erzeugt wird.

Abseits dieser Übersicht gibt es noch weitere Farben, die stellenweise unterschiedlich verwendet werden. So wird beispielsweise Wasserstoff, der mittels Elektrolyse aus Atomstrom hergestellt wird, oft mit rot oder auch mit rosa beziehungsweise pink gekennzeichnet.

Grüner Wasserstoff wird über Elektrolyse erzeugt. Dabei handelt es sich um eine chemische Reaktion, die durch elektrische Energie in Gang gesetzt wird. Für den Betrieb der Elektrolyseanlagen wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt. Für den eingesetzten erneuerbaren Strom gelten besondere Kriterien, welche auf EU-Ebene definiert wurden.

Bei der Elektrolyse wird Wasser (H₂0) in Sauerstoff (O₂) und Wasserstoff (H₂) gespalten:
2 H₂O → 2 H₂ + O₂

Der Einsatz von grünem Wasserstoff ist in vielen Bereichen denkbar. Von den Bereichen Energie, Industrie, Wärme über den Verkehrssektor ist eine Nutzung möglich (siehe auch Frage 1: Was ist Wasserstoff – und was macht ihn so wichtig?). Aktuell ist es allerdings so, dass grüner Wasserstoff vor allem in Bereichen Verwendung finden soll, in denen es keine sinnvollen Alternativen zu Wasserstoff für eine Dekarbonisierung gibt. Weitere Informationen dazu gibt es in der Bayerischen Wasserstoffstrategie sowie in der Wasserstoff-Roadmap Bayern.

In welchen Bereichen der erzeugte Wasserstoff am sinnvollsten eingesetzt wird, hängt davon ab, wie viel Wasserstoff erzeugt wird. Werden nur kleine Mengen Wasserstoff erzeugt, ist die Verwendung vor Ort oder die Dekarbonisierung des Verkehrs eine sinnvolle Lösung. Stehen jedoch große Mengen zur Verfügung, sollte dieser bestenfalls in der Industrie eingesetzt werden.

Wasserstoff lässt sich in verschiedenen Aggregatszuständen transportieren. Er kann gasförmig unter hohem Druck oder flüssig bei sehr tiefen Temperaturen gespeichert und transportiert werden. Als weitere Möglichkeit kann Wasserstoff chemisch gebunden in Ammoniak, Methanol und weiteren Trägerflüssigkeiten (engl.: liquid organic hydrogen carriers, LOHC) an einen anderen Ort gebracht werden.

Generell ist Wasserstoff gut transportierbar und speicherbar. Als Energieträger der Zukunft ist das besonders wichtig. Gebiete mit günstigen Bedingungen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien – etwa durch die Nutzung von Wind, Sonne oder Wasser – liegen meist nicht dort, wo auch der Energiebedarf sehr hoch ist. Daher ist es erforderlich, neue Partnerschaften zu schließen und globalen Handel mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Wasserstoff als Transportmedium ermöglicht zukünftig den Import und Export von Energieäquivalenten aus wind- und sonnenreichen Regionen nach Bayern und Deutschland.

Der Transport erfolgt beispielsweise über Drucktanks oder das sogenannte European Hydrogen Backbone, ein europäisches Gasnetz zur Wasserstoffgrundversorgung.

 

Wasserstoff-Wettbewerb H2@School für Schülerinnen und Schüler

Wie können wir erneuerbare Energien in Wasserstoff speichern, wo könnte diese Zukunftstechnologie in meiner Region zum Einsatz kommen und welche Lösung bietet Wasserstoff für eine konkrete Problemstellung? Um derartige Fragen geht es im Wettbewerb H2@School des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse aller Schularten in Bayern.

Mehr zu H2@School