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Bayerischer Klimaschutzpreis 2024

Klimaschutz in der Fastenzeit

Elisa Rittmeier vom Initiativkreis der Klimaschutzmanagerinnen und -manager der Metropolregion Nürnberg

Taue deinen Gefrierschrank ab! Steige heute auf das Fahrrad um! Verzichte einen Tag lang aufs Videostreaming! – Mehrere Tausend Menschen in Nordbayern versuchen jedes Jahr im Frühling ihren persönlichen CO2-Fußabdruck zu verbessern, indem sie zwei Wochen lang solche, vermeintlich einfachen Hausaufgaben abarbeiten. Die sogenannte CO2-Challenge in der Metropolregion Nürnberg ist eine Herausforderung für Privatleute, Schulen und Unternehmen.

Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. In der Metropolregion Nürnberg ist dieser Tag jedes Jahr auch der Startschuss für die »CO2-Challenge«, eine Mitmach-Aktion, die Bevölkerung motivieren soll, ihren Alltag klimafreundlich umzugestalten. »Wir stellen nur solche Aufgaben, die für jeden im Alltag auch wirklich machbar sind. Wir wollen aufzeigen, dass man auch mit kleinen Aktionen die Dinge in Bewegung bringen kann«, sagt Elisa Rittmeier, Klimaschutzbeauftragte im Landkreis Bamberg, die die »CO2-Challenge« mitorganisiert und -begleitet.

Der Metropolregion Nürnberg gehören gut drei Dutzend Städte und Landkreise mit zusammen rund 3,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern an. Die Region umfasst ganz Mittelfranken und reicht auch in die benachbarten bayerischen Regierungsbezirke sowie in den Süden Thüringens hinein. Schon im Jahr 2015 haben sich die Klimaschutzmanagerinnen und -manager aus den einzelnen Kommunen der Metropolregion zu einem Initiativkreis zusammengeschlossen. Die Runde dient dem Erfahrungsaustausch, es sollen aber auch neue Projektideen rund um den Klimaschutz entwickelt werden.

Die bisher erfolgreichste Idee, die im Initiativkreis geboren wurde, ist die alljährliche »CO2-Challenge«, die es seit dem Jahr 2023 zusätzlich in einer eigenen Version speziell für die Schulen gibt. Mit Beginn der Fastenzeit bekommen die Teilnehmenden 14 Tage lang täglich eine neue Aufgabe zur CO2-Reduktion gestellt. In diesem Jahr ging es beispielsweise darum, einen Tag lang weitgehend auf Plastikprodukte zu verzichten, sich einen Tag lang konsequent fleischlos zu ernähren, oder bei Neuanschaffungen von Gebrauchsgegenständen auf Second-Hand-Artikel zu setzen. Dabei begleitet eine Webseite die Teilnehmenden durch die zweiwöchige Challenge und liefert Hintergrundinformationen zu den einzelnen Aufgaben. Ein integrierter Klimaschutz-Rechner gibt darüber hinaus Auskunft, wie viel CO2 bei erfolgreicher Erledigung der einzelnen Challenges eingespart wird.

Den Verantwortlichen geht es aber nicht nur um praktischen Klimaschutz, sondern auch um einen Bewusstseinswandel. »Unser großes Ziel ist es, dass die Menschen, die Aufgaben, die sie in der Challenge erledigen, mit der Zeit zur Gewohnheit in ihrem Alltag machen«, sagt Elisa Rittmeier.

2024 ist die CO2-Challenge am 27. Februar zu Ende gegangen. Etwas mehr als 2.000 Menschen aus der Region haben teilgenommen. Aufs Jahr gerechnet wurden damit rund 150 Tonnen CO2 eingespart. Dazu kommen noch zahlreiche Schulen, die sich in einer eigenen Challenge an der Aktion beteiligt haben. »Schülerschaft ist eigentlich der beste Multiplikator, wenn sie weitergibt, was sie hier gelernt hat«, sagt Elisa Rittmeier.

Für die Zukunft wünschen sich die Verantwortlichen, dass die Reichweite ihrer Klimaschutzaktion in der Metropolregion Nürnberg kontinuierlich zunimmt. Deswegen wird ständig an neuen Challenges gearbeitet. »Wir wollen in Zukunft noch mehr auf spielerische Elemente setzen«, sagt Elisa Rittmeier. So werde derzeit ein webbasiertes Escape-Game entwickelt.

Aber auch ganz neue Zielgruppen sollen in das Projekt eingebunden werden. Schon jetzt gebe es immer wieder Anfragen von Unternehmen, die sich mit ihren Mitarbeitenden an der Aktion beteiligen wollen, sagt Elisa Rittmeier. Denkbar sei deshalb, dass es bald auch eine eigene CO2-Challenge speziell für Unternehmen geben wird.

 

Video-Porträt

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