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Netzwerktreffen der bayerischen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker

Das Foto zeigt die Teilnehmenden beim LENK KOMMUNity-Netzwerktreffen für Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker

 

Rund 150 Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker aus ganz Bayern kamen am 5. Oktober 2022 in Schloss Nymphenburg in München zum großen LENK KOMMUNity-Netzwerktreffen zusammen. Das Programm, das sich an Landrätinnen und Landräte sowie an Bürgermeisterinnen und Bürgermeister richtete, stand unter dem Motto „Klimaschutz und Energiewende zur Chefsache machen“.


„Wir haben uns bei diesem Netzwerktreffen speziell an die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Bayern gerichtet. Denn diese haben die Mittel in der Hand, um wegweisende Prozesse in die Wege zu leiten“, erklärte Elena Blinzler, Projektleiterin der LENK KOMMUNity.

 

Wie gelingt die Veränderung zu (noch) mehr Klimaschutz?

In mehreren Vorträgen erhielten die Teilnehmenden Input rund um Klimaschutz und Energiewende und kamen in der anschließenden Plenumsdiskussion mit den Fachvortragenden ins Gespräch. Zwei Schlagwörter, die dabei immer wieder fielen, waren „Veränderung“ und „Transformation“.


Wie wichtig der Veränderungsprozess hin zu (noch) mehr Klimaschutz in den Kommunen sei, machte Prof. Dr. Manfred Miosga, Professor für Stadt- und Regionalentwicklung an der Universität Bayreuth und Gründungsmitglied des Büros für Kommunalberatung KlimaKom eG, deutlich. Im Bereich Klimaschutz sei „vielfaches, drastisches und sofortiges Handeln“ gefordert. Es brauche deshalb „fünf Wenden“ als Bausteine der Transformation: die Energiewende sowie Veränderungen in den Bereichen Mobilität, Wohnen, Ernährung und Wirtschaft. Kommunen – und allen voran deren Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger – müssten dabei zu „Pionieren des Handelns“ werden und ihre Vorbildfunktion auszuschöpfen, so Prof. Dr. Miosga.

 

Kommunen "fit für die Zukunft" machen

Wie man zu einem solchen „Pionier“ werden kann, darüber sprach im Anschluss Hans-Jörg Birner, Erster Bürgermeister der Gemeinde Kirchanschöring (Landkreis Traunstein), in einem praxisorientierten Vortrag. Er zeigte auf, wie sich eine kleine 3100-Einwohner-Gemeinde in Sachen Energiewende aufstellen kann. Vor Ort wurde das Kommunalunternehmen „Regionalwerk Chiemgau Rupertiwinkel – GKU“ gegründet, das ein Zusammenschluss mehrerer Kommunen ist und dessen Vorsitz Birner innehat. Das Fazit des Bürgermeisters: „Zusammenschlüsse sind wichtig. So etwas funktioniert nicht, wenn es eine kleine Gemeinde alleine macht. Das müssen wir gemeinsam angehen in der kommunalen Familie.“


Kerstin Gollner, Gründerin der Unternehmensberatung EQU:WIN, gab in einem weiteren Vortrag Tipps, wie sich Veränderungen strategisch angehen lassen und wie Kommunen „fit für die Zukunft“ werden. Wichtig sei, dass Politik, Verwaltung und Bürgerschaft nicht gegeneinander arbeiten – „es braucht ein konstruktives Miteinander.“ Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger müssten außerdem dafür sorgen, dass Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager in der Kommune ausreichend Unterstützung bekommen. „Sie brauchen ein starkes Team und müssen sichtbar werden“, so Gollner.

 

Besuch aus den Staatsministerien: Umweltminister Thorsten Glauber und Ministerialdirigent Dr. Johann Niggl


Umweltminister Thorsten Glauber spricht beim Netzwerktreffen

Neben viel Austausch innerhalb der Kommunalpolitik gab es beim LENK KOMMUNity-Netzwerktreffen Besuch aus den Staatsministerien. Zu Gast waren Staatsminister Thorsten Glauber aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und Ministerialdirigent Dr. Johann Niggl, Abteilungsleiter für erneuerbare Energien und Energiedialog am Bayerischen Staatsministerien für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Umweltminister Glauber betonte in seiner Rede, wie wichtig „Vernetzung und Verzahnung“ sei – und appellierte in Sachen Klimaschutz an die Kommunen, das Thema weiter voranzubringen. „Sie sind ganz nah dran an den Bürgerinnen und Bürgern. Wir brauchen Sie als Akteure“, so der Staatsminister. Alle Regionen Bayerns seien „herausgefordert, etwas zu verändern.“


Dr. Niggl aus dem Wirtschaftsministerium nahm außerdem Bezug auf die aktuell hohen Energiepreise. „In der Dramatik steckt auch eine Chance. Es braucht Druck, damit wir den Rückenwind spüren beim Ausbau der erneuerbaren Energien“, so Niggl. „Nutzen Sie die Informationsangebote, die wir bieten, challengen Sie uns und fordern Sie us heraus – denn die Energiewende wird bei Ihnen umgesetzt!“, fügte er hinzu.

 

Kontakte, Tipps und Best-Practice beim „Markt der Möglichkeiten“

Wie werden konkrete Veränderungen in den Kommunen hin zu mehr Klimaschutz und zur Energiewende möglich? Individuelle Fragen zu diesem Thema konnten die Teilnehmenden außerdem noch den rund 30 Akteuren aus der Praxis beim „Markt der Möglichkeiten“ stellen. An zwölf Ständen zu den Bereichen erneuerbare Energien, klimaneutrale Kommune und Wärmewende wurden neue Kontakte geknüpft, praktische Tipps und Infomaterial ausgetauscht. Vor Ort waren dabei unter anderem die Bayern Innovativ GmbH, das Programm „Klimaschule Bayern“ und der oberbayerische Windkümmerer Peter Beermann. Der Landkreis Berchtesgadener Land und die Stadt Schrobenhausen zeigten anhand von Best-Practice-Beispielen, wie sich in Kommunen Projekte wie eine Bürger-Energie-Genossenschaft und die Verwendung eines Energienutzungsplans zum Aufbau einer nachhaltigen regionalen Energieversorgung angehen lassen.


 

Stimmen der Teilnehmenden

 

Elisabeth Winklmaier-Wenzl, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Buch am Erlbach

 

„Ich habe am Netzwerktreffen teilgenommen, um Informationen zu bekommen: Wie stelle ich mich in Sachen Klimaschutz auf? Ich bin Bürgermeisterin einer kleineren Gemeinde mit etwa 3400 Einwohnerinnen und Einwohnern im niederbayerischen Landkreis Landshut. Eine eigene Klimaschutzmanagerin oder einen eigenen Klimaschutzmanager haben wir deshalb nicht – aber einen Bürgerklimarat, der gut läuft. Da wir überlegen, eigene Regionalwerke zu gründen, fand ich vor allem den Vortrag von Bürgermeister Hans-Jörg Birner besonders interessant. Generell möchten wir noch mehr in die Themen Klimaschutz und Energiewende hineinwachsen.“

Elisabeth Winklmaier-Wenzl, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Buch am Erlbach

 

 

Johannes Krapp, Erster Bürgermeister der Stadt Schlüsselfeld

 

„Die Umsetzung der Energiewende ist bei den Kommunen gelandet – aber zu welchen Konditionen? Mich interessiert besonders, wie sich Projekte finanziell steuern lassen. Auch, weil wir in Schlüsselfeld gerade eine 30 Hektar große PV-Anlage auf den Weg bringen wollen, von der die Kommune profitieren soll. Da eine Kommune so etwas alleine aber nicht stemmen kann, ist es wichtig, Projektpartnerinnen und Projektpartner zu finden. Am Netzwerktreffen fand ich alles spannend – gerade auch der wissenschaftliche Vortrag von Prof. Dr. Miosga. Und der Vortrag von Frau Gollner gibt Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sicherlich einige Denkanstöße.“

Johannes Krapp, Erster Bürgermeister der Stadt Schlüsselfeld

 

 

 

Weitere Eindrücke vom KOMMUNity Netzwerktreffen finden Sie in den sozialen Medien auf der Facebook-Seite der LENK und auf Instagram.

 

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Kontaktieren Sie uns bitte unter kommunity@lenk.bayern.de.

 

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